WM-HALBFINALE
Thomas Müller: "Da sieht man, wie unterschiedlich Spiele laufen können"
Nach dem schwer fassbaren 7:1 im Semifinale gegen Brasilien bleiben Torschütze Müller und Bundestrainer Joachim Löw sachlich. Nur bei der Würdigung des neuen WM-Rekordtorschützen Miroslav Klose, 16 Tore in vier Turnieren, wird Löw euphorisch.

 

Toni KroosZwei Tore in Belo Horizonte: Toni Kroos lässt sich von Sami Khedira (ein Tor) feiern. Foto: Pixathlon

 

Nach dem unfassbaren 7:1 im WM-Halbfinale gegen Brasilien erinnerte Torschütze Thomas Müller an die heftige Kritik, die auf die DFB-Elf nach dem Sieg gegen Algerien eingeprasselt war. "Das war natürlich nicht unbedingt zu erwarten. Da sieht man, wie unterschiedlich Spiele laufen können. Brasilien hat anders agiert als defensiv eingestellte Mannschaften. Wir hatten schnelle Ballgewinne, da waren die Räume größer. Das haben wir überragend ausgenutzt", sagte Thomas Müller nach dem Spiel im ZDF. "Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Jedes Spiel läuft anders. Genauso wie uns alle nach dem Algerien-Spiel runtergemacht haben, werden sie uns jetzt hochjubeln. Wir sind eine Mannschaft mit viel Qualität, mit einem geilen Team." 
 
Bundestrainer Joachim Löw sagte im ZDF  mit Blick auf das Endspiel am Sonntag: "Ein bisschen Demut wäre nicht schlecht. Es war heute wichtig, die Leidenschaft und Emotionen mit Ruhe aber Mut zu begegnen. Brasilien war dann geschockt. Da haben sie nicht erwartet. Da hatten wir leichtes Spiel. Die Brasilianer haben andere, sehr gute Spieler. Wir wussten, dass die Abwehr ungeordnet ist, wenn wir schnell spielen."
 
Löw weiter: "Wir müssen konzentriert bleiben bis Sonntag." Löw erinnerte an das Aus 2006 gegen Italien, seitdem wisse er, wie sich die Brasilianer jetzt fühlen. Die eigene Elf lobte er: "Alle habe ihre Aufgaben wahnsinnig gut und konzentriert erfüllt." Nur als er auf den alleinigen WM-Rekordtorschützen Miroslav Klose angesprochen wurde, geriet Löw ins Schwärmen: "Es freut mich unheimlich für ihn!"

Tapfer stellte sich Brasiliens Keeper Julio Cesar währenddessen den Fragen der Medien und lobte Gegner Deutschland: "Ehrlich gesagt kann ich das nicht erklären. Es ist einfach schwierig. Wir müssen anerkennen, dass Deutschland sehr gut gespielt hat."

Cesar weiter: "Nach dem ersten Tor sind wir zusammengebrochen. Das hat keiner erwartet. Wir gehen jetzt nach Hause und nehmen unsere Familien in den Arm. Ich bin wirklich sehr traurig", sprach der Torhüter ins Mikrofon, betonte aber: "Wir sind eine starke Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass die Spieler wieder aufstehen werden."



Zurück  |