BUNDESLIGA
Grade machen gegen Paderborn
Bayern-Trainer Pep Guardiola sieht seine Mannschaft bis Dezember im Leistungstal. Jérôme Boateng fordert eine Leistungssteigerung gegen den Überraschungstabellenführer SC Paderborn. Von Matthias Greulich

 

Jerome Boateng gegen Julian GreenJérôme Boateng (FC Bayern) bleibt auch gegen den den eingewechselten Julian Green vom Hamburger SV am Ball. Foto Pixathlon

 


Nun also Paderborn. Jérôme Boateng war bei der Frage nach dem Spiel gegen den neuen Tabellenführer ähnlich gelassen, wie zuvor beim 0:0 in Hamburg. Da war er einige Male im Laufduell gegen den schnellen Lewis Holtby cool geblieben, als er dem Hamburger den Ball in hohem Tempo vom Fuß nahm. „Wichtig ist einfach, dass wir zuhause gewinnen. Es ist egal, wer da kommt. Ob es jetzt Paderborn oder Manchester City ist. Wir müssen besser spielen“, sagte er nach dem HSV-Spiel.

Der Aufsteiger aus Ostwestfalen liegt vor dem Auswärtsspiel in München punktgleich mit dem FC Bayern, der in Hamburg eine schwächere erste Hälfte spielte. Das sah auch Boateng so. Mit einer Baseball-Cup aus Leder und Kopfhörern auf der Schulter sprach der Innenverteidiger, der erneut einer der besten Münchner war, mit leiser Stimme: „Es gibt keine Ausreden. Das müssen wir analysieren. Fakt ist, dass wir die erste Halbzeit verschlafen und uns gar keine Torchancen erarbeitet haben. In der zweiten Halbzeit war es besser. Es war klar, dass der HSV dagegen hält. Das wussten wir von Anfang an.“

 

Pep Guardiola bemühte sich auf der Pressekonferenz in Hamburg erst gar nicht, das Spiel schön zu reden: „Bis Dezember wird es eine schwere Zeit“, verortet er sein Team langfristig im Leistungstal. Die vielen Verletzten (Javi Martinez, Thiago, Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry und in Hamburg kurzfristig Arjen Robben, der seinen Einsatz beim Warmmachen mit Problemen im Oberschenkel abbrach) und die verkürzte Vorbereitung wegen der WM sorgen dafür, dass es dem Spiel der Bayern noch an Struktur fehlt. Beim HSV ging in der Offensive 45 Minuten wenig, ehe es in der zweiten Halbzeit besser, aber nicht zwingend vor dem gegnerischen Tor wurde. „Die Abläufe, der letzte Pass fehlt vielleicht. Die Genauigkeit, die Konzentration. Daran müssen wir arbeiten. Andere Mannschaften haben zwei Chancen und machen daraus drei Tore, wie man so schön sagt. Bei uns ist das momentan nicht der Fall“, so Boateng.

In der Abwehr beließ es Pep Guardiola bei einer Viererkette, in die sich der eingewechselte Xabi Alonso häufiger zum Spielaufbau zurückfallen ließ. Trotz 68 Prozent Ballbesitz gab es einige lange Bälle von hinten, die nicht ankamen. „Gegen Man City war es sicherlich etwas besser“, fand Boateng, der „zuviele einfache Fehler“ bemängelte.Pep Guardiola wenigstens machte sich Mitte der zweiten Hälfte grade und stellte sich auf die Zehenspitzen und nahm dabei Blickkontakt zu Claudio Pizarro auf, der das Kunstleder nach einem langen Ball unzureichend abgeschirmt hatte. Manche wollten sogar gesehen haben, dass sich der Trainer dabei mit den Händen auf sein Hinterteil geschlagen hatte. Und nun kommt Paderborn.

 
 

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