HEIMSPIEL
Alex Meier: Alles was Spaß macht
Bei Eintracht Frankfurt wurde Alex Meier zum „Fußballgott“, jetzt kehrt er zum FC St. Pauli zurück. Im Sommer 2002 zeigte der damals 19-jährige Zweitligaprofi vom Millerntor dem Magazin 1/4NACH5 seinen Lieblingsplatz. Ein Rasenplatz bei Buchholz, der herrlich zwischen Feldern und Wald gelegen ist. Aufgezeichnet von Matthias Greulich, Foto Klaus Merz.

 

Alex MeierAlex Meier auf seinem ersten Fußballplatz in Buchholz an der Nordheide. Foto: Klaus Merz

 

Früher war hier ein Acker, später hat der Landwirt dann Rasen ausgesät und Tore mit Netzen aufgestellt. Es ist ein richtiger Fußballplatz geworden, der immer mit einem Rasenmäher-Trecker gemäht wird, und etwa halb so groß ist wie das Feld am Millerntor ist. Drumherum sind Felder und Wald soweit das Auge reicht, bis nach Buchholz, wo ich noch bei meinen Eltern wohne sind es mit dem Auto trotzdem nur fünf Minuten.

Mit meinem Kumpel Christoph Behrens – seinem Vater gehört der Hof – habe ich auf dem Platz seit der Grundschule in jeder freien Minute gekickt. Meistens Fünf gegen Fünf, Weltmeister auf ein Tor, aber auch Flanken und Freistöße. Dafür hatten wir sogar eine richtige Holzwand, auf der man das Zirkeln von Bällen über die Mauer üben konnte. Inzwischen ist die Wand kaputt, irgend jemand hat sie in den angrenzenden Wald geworfen. Früher konntest du hier die Zeit vergessen, hast  erst aufgehört, wenn die Sonne unterging. Jetzt  bin ich häufig mit den Profis des FC St. Pauli oder der U20-Nationalmannschaft unterwegs, die von Uli Stielike trainiert wird. In der DFB-Auswahl spiele ich auch im Mittelfeld, das ist schon was besonderes, wenn du da gegen Teams wie England kicken kannst und du vor den Spielen die Hymnen hörst. Als ich mit acht Jahren beim heutigen TuS Nenndorf, der damals Rosengarten hieß, anfing, war es ein Traum von mir, Profi zu werden und nun habe ich es nach den Stationen Buchholz 08 und dem HSV bei St. Pauli relativ schnell gepackt.

Ich konzentriere mich jetzt voll auf den Fußball, meine Ausbildung zum Bürokaufmann habe ich nach einem Jahr abgeschlossen, vorher bin ich in Buchholz auf die Schule gegangen. Das Schulzentrum I kann man vom Fußballplatz aus sehen. Auch da haben wir gekickt, wenn wir aus den Pausen zu spät zum Unterricht kamen gab es auch schon mal Ärger mit den Lehrern. Der Kontakt mit den Mitschülern ist ziemlich abgerissen. Die einzige Gelegenheit, alle wieder auf einem Haufen zu sehen, ist das Buchholzer Stadtfest, das einmal im Jahr stattfindet. Mit den Freunden ist es natürlich etwas anderes, die sehe ich regelmäßig und das ist mir auch ganz wichtig. Wenn wir etwas unternehmen, fahren wir nach Hamburg, weil dort einfach mehr los ist als in der Nordheide.

Obwohl ich jetzt häufig nicht Zuhause sein kann, auf unserem Platz spiele ich immer noch ab und zu, das lass ich mir nicht nehmen. Manchmal daddel ich auch zu zweit mit meinem Vater – er hat früher mal in Stuttgart, ich glaube bei den Kickers gespielt – ein bisschen rum. Ich mache hier nur was mir Spaß bringt: spielen und aufs Tor schießen. Grätschen und den Gegenspieler zu decken, das spare ich mir für die Spiele und das Training mit den Profis auf. Protokoll Matthias Greulich/Foto Klaus Merz

 

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