TRANSFER
Italien will kein "Elefantenfriedhof" sein
Lukas Podolski wechselt zu Inter Mailand, geht auch Zlatan Ibrahimovic zurück in die Serie A?

 

 Lukas PodolskiNach dem Abschied aus Köln (Foto) wechselt Lukas Podolski nun von Arsenal London zu Inter Mailand. Foto Pixathlon

 

Die einschlägigenen italienischen Sportgazzetten, "Corriere dello Sport" sowie "Gazzetta dello Sport", haben recht behalten: Weltmeister Lukas Podolski wechselt tatsächlich zu Inter Mailand. Am Flughafen Linate zu Mailand wird Podolski (29) bereits erwartet, und für Freitag stehen wohl schon medizinische Untersuchungen an. Arsenal gibt Podolski, seinen Edelreservisten, also frei. Der Serie A tut es gut, gewinnt sie so an Wert - sagen die einen, die anderen monieren: sollte auch noch der 33-jährige Ibrahimovic kommen, wäre die Serie A eine Art "Elefantenfriedhof".

Lukas Podolskis Verdienst um das Erringen der Weltmeisterschaft hält sich mit einer Partie wohl in Grenzen, aber die Serie A freut sich auf den Kölner Jung. Bereits am Freitag wurde Podolski in der Modemetropole Mailand zu medizinischen Untersuchunegn erwartet. Und damit hat Coach Roberto Mancini, erst jüngst wieder aus der Türkei von Galatasaray zurückgekehrt, einen wichtigen Schlüsselspieler bekommen, der torgefährlich aber auch zweikampfstark im Mittelfeld agieren kann. Für Podolski immerhin die Chance, auf seine alten Tage - und das mit erst knapp 30 (!) - nochmals auf Vereinsebene Zeichen zu setzen. Die Serie A büßte zwar in der Vergangenheit an Renomée ein, aber die italienische Liga ist gewillt, ihren Fußball aufzuwerten. Italien zählt immer noch als angenehmes Land, mediteran angehaucht mit Lust zum Ballsport. In Sachen Taktikschulung immer noch oben anzusiedeln, will Podolski auf sich aufmerksam machen. In London schaffte der polnischstämmige Kicker den absoluten Durchbruch dann doch nicht. Und Inter Mailand möchte die momentane Hegemonie von Juventus Turin brechen.

Ein anderer, der von sich reden macht - wenn auch auf Umwegen über Journalisten - ist der schwedische Nationalspieler und Enfant terrible  Zlatan Ibrahimovic. Wenn nicht schon im Januar, so doch im Sommer, möchte der hochgewachsene schwedische Superstar wieder in der SerieA "andocken". Bei PSG in Paris, so wird kolportiert, fühle sich der geniale Stürmer nicht wirklich wohl. Zwar hat der Hüne auch in Paris mit zwei gewonnenen Meisterschaften Zeichen gesetzt, aber wirklich warm geworden sei er nie mit seiner Familie. Geld hat der (alte) Schwede genug gemacht - doch sein Antrieb sind weitere Erfolge, und er möchte wieder für eine prestigeträchtige Mannschaft spielen. Das Land Italien lieben die Ibrahimovics. Warum also nicht die Roma?

Kategorisch ausgeschlossen wäre (zwar nicht), dass "Ibra Kadabra" zu Milan, Inter oder Juventus wechselte.
Überall spielte er bereits und gewann auch dort zahlreiche Meisterschaften, bevor ihn der AC Milan aus finanziellen Engpässen an Paris "veräußern" musste. Wer kann, wer will, die 10 Mio- Netto-Jahresgehalt derzeit aufbringen?
Zlatans Berater und der Stürmer selbst sagen, ums Geld ginge es ihnen nicht mehr. Man mag es kaum glauben, wer den Agenten Mino Raiola kennt, weiß, dass sich dieser nicht lumpen lässt, das Beste für seinen Mandanten herauszuholen.

Letztendlich glühen und stehen die Drähte nach Italien immer. Und die AS Roma, Coach Rudy Garcia hat ihnen eine neue attraktive Spielweise erfolgreich verordnet (trotz der bitteren Niederlagen gegen die Bayern in der Champions League), wäre eine echte Herausforderung für beide Seiten. Die Hauptstadt am Tiber lebt Fußball Tag für Tag, und hat immer noch höhere Ambitionen.

Zlatan und Francesco Totti, ob das gut ginge? 

Journalistin Jennifer Wegerup, von der schwedischen Zeitung Aftonbladed, kennt Zlatan Ibrahimovic, das schwedische Idol, schon seit seinen Anfängen als Juniorenspieler. Sie fragt keck, warum sollte es nicht gut gehen? Beide seien große Persönlichkeiten, die sich mit gegenseitigem Respekt begegneten. Und, Totti, wird nicht ewig spielen, geht doch der römisiche Leitwolf auf die 40 zu. Ibra wird im kommenden Jahr 34. Der brasilianer Maicon spielt auf für die Roma, und irgendwie scheint die SerieA dann doch wieder wie ein Tal der Dickhäuter, die sich zum Ableben verabschieden. Steven Gerrard ist zudem beim SSC Neapel und Trainer Raffa Benitez im Gespräch.

Der Anteil der ausländischen Spieler wollte die Serie A zu Gunsten der eigenen Nachwuchskicker wieder reduzieren, eine Art Gentleman Agreement der Clubs um die Nationalelf besser zu bestücken. Doch das ist wieder eine andere Geschichte...

von RUND-Autor Giovanni Deriu.

 

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