ABSCHIED
„Titel sind bloß Nummern“
Pep Guardiola verabschiedet sich mit dem DFB-Pokalsieg aus der Bundesliga. Was der Bayern-Trainer nach drei Jahre sagte

 

Pep Guardiola wird von den Bayern-Profis gefeiertPep Guardiola wird von den Bayern-Profis gefeiert. Foto Pixathlon

 

Herr Guardiola, was ging, was geht in Ihnen nach dem DFB-Pokalsieg in ihrem letzten Spiel mit Bayern München vor?
Die Spieler sind die wichtigsten Personen. Sie haben den Sieg verdient. Es war eine Riesenehre für mich, hier zu sein. Ich war glücklich, dass sie mich angerufen haben, es war die richtige Entscheidung, herzukommen und diesen Wahnsinnsverein zu trainieren.
 
Sie waren danach ungewohnt emotional. War das die Freude oder der nachlassende Druck?
Die letzten fünf Monate waren nicht einfach. Was die Leute gesagt haben, bevor ich meine Entscheidung für Manchester getroffen habe, war komplett etwas anderes als das, was sie danach gesagt haben. Das habe ich nicht verstanden. Aber ich bin Pep, ich will immer den Fokus auf das nächste Spiel - und das haben wir geschafft. Titel sind Titel, sie machen zufrieden, aber mit diesen Spielern zu arbeiten, jeden Tag, das war eine große Erfahrung für mich.
 
Bayern-Kapitän Philipp Lahm hat Ihnen bei der Siegerehrung den Pokal überlassen. Was bedeutete Ihnen diese Geste?
Titel sind Nummern. Wenn ich am Ende nach Hause gehe, schaue ich nicht auf Titel, sondern auf das, was ich erlebt habe. Aber zu Philipp hatte ich immer ein sehr gutes, persönliches Verhältnis. Er hat mir von Anfang an immer geholfen, auch in schlechten Momenten. Er ist der erste Rechtsverteidiger, den ich gesehen habe, der von da unsere Spielweise beeinflusst hat. Ich verstehe nicht, warum er nie als bester Bundesligaspieler nominiert wurde. Ich habe nie ein schlechtes Spiel von Philipp gesehen. Ich danke Philipp für diesen Moment, er wird immer speziell sein für mich in meinem Leben. Er ist eine absolute Legende von diesem wunderbaren Verein. Er ist auf dem Niveau von Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Uli Hoeneß oder Karl-Heinz Rummenigge.

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