SCHWEIZ
Zwischen Schaffhausen und Manchester
Der FC Zürich schlägt den FC Lugano im Schweizer Cupfinale und steht als Zweitligist nun in der Europa League.

 

FC Zürich feiert nach dem Sieg im Schweizer CupfinalDie Spieler FC Zürich feiert nach dem Sieg im Schweizer Cupfinal – der harte Fankern war nach dem Abstieg aus der ersten Liga dennoch sauer auf die Profis. Foto Pixathlon

 

Eigentlich schienen die Tessiner von Coach Zdenek Zeman gegenüber dem FC Zürich im Vorteil zu sein. Der FC Zürich stand bereits als Absteiger in die zweite Schweizer Liga fest (wir berichteten). Mit der Kraft der Verzweiflung und einem parierten Elfer durch Tormann Anthony Favre (gegen Luganos Mattia Bottani), sowie mit Glück, Juventus-Leihgabe Anastasios Doni vergab nach sechs Minuten eine dicke Chance, holten die Zürcher den Pott.

Zu vielen vergebenen Chancen mussten die "Luganesi" um Trainer Zeman nachtrauern. Donis traf abermals den Pfosten, aber auch Zürich hätte die Führung durch Kerschakov (Pfosten) ausbauen können.

So spielten sich am Ende bizarre Szenen im Letzigrund ab: Freude wollte bei den Cupwinnern nicht aufkommen, die jetzt in der Europa-League antreten dürfen - als Zweitligist. Immerhin ein warmer Geldregen. Der FC Zürich wurde gar ausgepfiffen vom harten Fankern.

Das Geld aus Europa hätte auch der FC Lugano gut gebrauchen können, denn Coach Zeman zu halten dürfte schwer werden. Der 69-jährige Wahlitaliener möchte endlich stärkere Spieler. Diese Saison soll sich nicht wiederholen. Zeman rettete das tessiner Team zwar in der Ersten Liga, und schaffte mit der jungen unerfahrenen Truppe gar den Finaleinzug, doch das spricht sich schnell herum.

Magier und Juniorenförderer Zdenek Zeman ist in Italien als offensiver Aufstiegstrainer sehr gefragt. Nationalspieler wie früher den jungen Totti, oder Signori, sowie vor drei Jahren Nationalspieler Verrati förderte der knorrige Italo-Tscheche. Und Ralf Rangnick studierte einst Zemans US Foggia im Trainingslager in Südtirol.

Beim FC Lugano hoffen sie nun, dass Zeman am Luganer See bleibt.

Und der FC Zürich? Der traute sich nach dem Sieg kaum zu feiern.
Zu eindeutig war die Botschaft aus der Kurve: "Gewinnt das Finale, geht nach Hause, und schämt Euch weiter".
Giovanni Deriu

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