Thomas Hitzlsperger

Doku über homosexuelle Fussballer

 „Die Hoffnung ist, dass Fans weiter sind als die Verantwortlichen denken“

Manfred Oldenburg ist Regisseur der sehenswerten Doku „Das letzte Tabu“. Er lässt neben Thomas Hitzlsperger diejenigen Profifußballer ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, die sich als homosexuell geoutet haben. Interview Matthias Greulich

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REGIONALLIGA
Zurück auf der Fußballkarte
Der Heider SV feiert den überraschenden Aufstieg in die Regionalliga Nord, dort hatten die Dithmarschener zuletzt in den 1970er-Jahren gespielt.

 Azat Selcuk schießt einen FreistoßBei Altona 93 hatte Azat Selcuk vom Heider SV per Freistoß noch nicht getroffen. Gegen den Bremer SV zielte er genauer und schoss sein Team in die Regionalliga. Foto MG

 

Ein Freistoß landet im Bremer Tor und Dithmarschen ist zurück auf der Fußballkarte. Azat Selcuk hat den Heider SV mit seinem Treffer zum 1:1 im Relegationsspiel gegen den Bremer SV zum Aufstieg in die Regionalliga Nord verholfen. 3.000 Zuschauer feierten den von Trainer Sönke Beiroth trainierten HSV im heimischen Stadion an der Meldorfer Straße. Es war ein überraschender Aufstieg, für den es gute Quoten, auch bei Wetten mit einem Bet at home gutschein gegeben hätte.

Pech hatten dagegen die Gästefans aus Bremen, die wegen eines Staus im Elbtunnel mit großer Verspätung eintrafen. Für die BSV-Anhänger war es der Abschluss einer harten Woche: Zunächst hatte ihr Team das Heimspiel gegen den späteren Aufsteiger Altona 93 2.3 verloren, anschließend unterlag der BSV im Bremer-Pokalfinale dem FC Oberneuland mit 0:1 und schließlich wurde trotz guter Leistung der mögliche Aufstieg in Heide verspielt.

Der Heider SV war der einzige Verein aus der Oberliga Schleswig Holstein, der für die Aufstiegsrunde gemeldet hatte. Es reichte der dritte Tabellenplatz, weil der NTSV Strand 08 und der TSB Flensburg aus finanziellen Gründen verzichtet hatten. Zum Auswärtsspiel der Aufstiegsrunde waren einige Hundert Fans aus Heide nach Hamburg gereist und sahen einen guten Auftritt ihrer Elf bei Altona 93 vor 3.400 Zuschauern an der Adolf-Jäger-Kampfbahn. „Es war der pure Wahnsinn“, hieß es auf der Facebook-Seite des Heider SV. Nun stehen in der kommenden Saison weitere Auswärtsfahrten in ganz Norddeutschland auf dem Spielplan.

Fußballhistoriker erinnerten angesichts des Aufstiegs an glorreiche Zeiten in der Oberliga, insbesondere an das Frühjahr 1957 als 12.000 Zuschauer Zeuge eines 2:0-Erfolges der Heider gegen den Hamburger SV wurden. 1956 und 1960 war Heide in die Oberliga, der seinerzeit höchsten Spielklasse, aufgestiegen. Willi Gerda wurde unter Bundestrainer Sepp Herberger 1957 Nationalspieler und bestritt beim 1:3 gegen Schottland ein Länderspiel. Bis zur Einführung der 2. Bundesliga spielte der Heider SV außerdem noch vier Jahre in der Regionalliga Nord, der damals zweithöchsten Spielklasse, doch anschließend verabschiedete sich der große Fußball für sehr lange Zeit weitgehend aus Dithmarschen.

Nun kommen immerhin die U23-Mannschaften der Profiklubs VfL Wolfsburg, Werder Bremen, Hannover 96, Hamburger SV, Holstein Kiel und FC St. Pauli zu Pflichtspielen nach Dithmarschen. Es wird schon große Unterstützung der Heide Anhänger nötig sein, um den Klassenerhalt in der vierten Liga möglich zu machen. Der Unterschied zur Oberliga ist deutlich, was Athletik und Spieltempo betrifft. Viele Aufsteiger, unter anderen Altona 93, mussten nach nur einer Sason als Regionalligist wieder absteigen. Aber selbst, wenn das passieren sollte, wäre Dithmarschen immerhin für eine Saison wieder auf der Karte gewesen.

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