Thomas Hitzlsperger

Doku über homosexuelle Fussballer

 „Die Hoffnung ist, dass Fans weiter sind als die Verantwortlichen denken“

Manfred Oldenburg ist Regisseur der sehenswerten Doku „Das letzte Tabu“. Er lässt neben Thomas Hitzlsperger diejenigen Profifußballer ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, die sich als homosexuell geoutet haben. Interview Matthias Greulich

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KOLUMNE
Sechster Titel – ohne Thomas Müller
Der FC Bayern ist Weltpokalsieger, im Finale der Klub-WM in Katar siegen die Münchner mit 1:0 gegen Tigres. Von Samira Samii

 

 Sportmanagerin & Rund-Kolumnistin Dr. Samira SamiiSportmanagerin & Rund-Kolumnistin Dr. Samira Samii

 

Die Bayern besiegen den Außenseiter Tigres aus Mexiko mit 1:0 und werden FIFA Klub-Weltmeister. Mit diesem Sieg gewinnt der FC Bayern sechs Titel in einer Saison, alles was eine Club-Mannschaft gewinnen kann und ist erst die zweite Mannschaft auf der Welt, nach dem FC Barcelona, die dieses historische Kunststück schafft. Die Münchner Allesgewinner besiegten in Katar den Herausforderer Tigres UANL aus Mexiko mit 1:0. 

Nach dem Abpfiff konnte vor rund 7.000 Zuschauern der sechste Titel im Education-City-Stadion von Kapitän Manuel Neuer und seinem Team bejubelt werden. Sechs Titel in einer Saison - das hatte zuvor nur der FC Barcelona mit Weltstar Lionel Messi und Trainer Pep Guardiola im Jahr 2009 geschafft. Das historische Bayern-Finale war harte Arbeit und keine Kunst, aber der Sieg war auch nie gefährdet. Der Champions-League-Sieger gewann absolut verdient zum zweiten Mal nach 2013 in Marokko die Klub-WM. Das Siegtor fiel nach einer Flanke von Joshua Kimmich. Der herausstürzende Tigres-Schlussmann Nahuel Guzman konnte einen Kopfball von Robert Lewandowski nur noch vor die Füße Pavards abwehren. Der Abwehrspieler schoss den Ball locker ins leere Tor. Der Schiedsrichter wähnte Lewandowski im Abseits, aber die Videobilder bewiesen das Gegenteil und so zählte der Treffer. Anders als in der zweiten großen Torszene, in welcher ein Treffer von Kimmich noch aberkannt wurde, weil Lewandowski im Abseits in der Flugbahn des Balles stand.

Die Finalvorbereitung hatte sich für Trainer Hansi Flick nicht optimal gestaltet, da nach der vorzeitigen Turnierabreise von Jérôme Boateng aus privaten Gründen auch noch Bayerns Fixpunkt Thomas Müller ersetzt werden musste. Nach einem positiven Corona-Test während des Turniers wurde der Angreifer umgehend isoliert. Der 31-Jährige wird den Bayern nach der Rückkehr nach Deutschland auch in den nächsten Ligaspielen fehlen. Flick musste also die Mannschaft kurzfristig umstellen. Niklas Süle ersetzte Boateng im Abwehrzentrum, auch Leroy Sané und Lucas Hernández kamen im Vergleich zum 2:0-Halbfinalerfolg gegen Al Ahly Kairo neu ins Team. Serge Gnabry bemühte sich auf Müllers Position um Offensivakzente. 

Und Thomas Müller – er durfte nicht mitmachen! Nach einer hervorragenden Saison von Thomas Müller war die Club-WM nicht sein Turnier. Im Halbfinale spielte er mäßig und wurde vorzeitig ausgetauscht. Und dann wird er während des Turniers und trotz bestmöglichem Hygienekonzept positiv auf Corona getestet. Wie kann so etwas geschehen, wenn die Mannschaft unter sich ist und keinen externen Kontakt haben durfte? Thomas Müller wurde daraufhin umgehend isoliert, die Mannschaft nochmal getestet und Müller durfte sich das Spiel dann am Fernsehen anschauen. Auch bei der Heimreise durfte er nicht mit der Mannschaft fliegen sondern wurde mit einem Pandemie-Privat-Flug parallel zur Mannschaft zurück nach Deutschland gebracht. Zuhause angekommen muss er umgehend in Quarantäne und fehlt dem FCB in den nächsten Wochen.

Als Tochter eines weltbekannten Augenchirurgen und Mitglied einer großen Medizinerfamilie diskutieren wir häufig über die aktuelle Lage in der Pandemie. Unsere Familie ist weit verteilt und so kennen wir auch die unterschiedliche Herangehensweise von Ländern, wie Deutschland, Frankreich, Monaco, Iran und den USA. In der ersten Welle war Deutschland der weltweite Primus, doch nun in der zweiten Welle und vor allem mit der deutschen Impfstrategie haben viele andere Länder Deutschland überholt. Während in England bereits 14,5 Mio Mal geimpft und eine Impfquote von 21,5 Prozent erreicht wurde haben wir in Deutschland 2,6 Mio Impfungen und eine Impfquote von 3,15 Prozent. Mein Vater, Prof. Dr. Hossein Samii, hat erst kürzlich in einem TV-Interview gesagt, dass wir noch eine ganze Weile sehr gut aufpassen müssen. Die unterschiedlichen Mutationen sind bei Weitem ansteckender und so lange wir noch keine Impfquote von 60 Prozent erreicht haben bleibt nur Hygieneregeln beachten, Abstand halten, FFP2-Maske tragen und Hände häufig waschen und desinfizieren. 

 

Wenn alles gut läuft können wir dann im Herbst oder Winter wieder normal leben – und in die Stadien!   

 

 

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