Thomas Hitzlsperger

Doku über homosexuelle Fussballer

 „Die Hoffnung ist, dass Fans weiter sind als die Verantwortlichen denken“

Manfred Oldenburg ist Regisseur der sehenswerten Doku „Das letzte Tabu“. Er lässt neben Thomas Hitzlsperger diejenigen Profifußballer ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, die sich als homosexuell geoutet haben. Interview Matthias Greulich

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FRANKREICH
Schafft die Ligue 1 den Anschluss an die anderen Top-Ligen Europas?
Die französische Liga wird international immer noch unterschätzt – zu Unrecht?

 

Edinson CavaniEiner der zahlreichen Stars bei Paris Saint-Germain: Edinson Cavani. Foto Pixathlon

 

Die französische Liga wird trotz oder gerade wegen der unzähligen Millionen, die PSG mit Hilfe der Investorengruppe Qatar Sports Investments (QSI) für den Erwerb von internationalen Weltstars wie Zlatan Ibrahimovic, Angel die Maria oder David Luiz ausgibt, und die dann zu häufigen Alleingängen der Pariser führen, von internationalen Fussballinteressierten meistens unterschätzt. Angesichts der zunehmenden medialen Fokussierung auf die Top3 Ligen Europas, ist dies zwar nicht überraschend, dennoch aber ziemlich ungerecht. Denn nirgendwo auf der Welt geht es zwischen Platz 2 und 6 spannender zu als in der Grand Nation.
 
Kampf um europäische Teilnahme
 
Warum dem so ist, liegt an der Bedeutung der potentiellen Zusatzeinnahmen, die sich aus dem europäischen Geschäft lukrieren lassen. Wenn man Paris Sain German, die bekanntlich in einer eigenen finanziellen wie auch sportlichen Liga spielen, einmal außen vorläßt, dann wird der Unterschied zwischen jenen Klubs, die an der Champions League teilgenommen haben und allen anderen, schnell erkennbar. Während  Monaco und Marseille mit €176 Millionen bzw. €132 Millionen Umsatz in der Saison 2013/14, klar die €100 Milllionen Schallmauer durchbrechen konnten, sieht es für den Rest der Liga schon wesentlich düsterer aus. Dort werden lediglich Umsätze zwischen €60 Millionen und rund €20 Millionen generiert. Von ihrem Jahresumsatz kam beispielsweise bei Marseille circa ein Drittel, aus Champions-League Geldern. Angesichts dieses Hintergrundes überrascht es daher kaum, dass die Teilnahme an den europäischen Bewerben, so heftig umkämpft ist. Eine Teilnahme oder das knappe Scheitern, kann massiv die weitere Transferpolitik der Vereine beeinflussen. Bestes Beispiel dafür war das Abschneiden von Olympic Marseille im Vorjahr. Nach einer glänzenden Vorrunde, fielen sie in der Rückrunde zurück und beendeten Ligue 1 an vierter Stelle, womit sie knapp an der Champions-League Qualifikation scheiterten. Die Konsequenz war der finanziell bedingte Abverkauf 6 ihrer 11 meist benutzten Spieler.
 
Talentschmiede
 
Aber nicht nur der Kampf um die Teilnahme an den europäischen Bewerben, macht die französische Liga so spannend, auch entwickelt sich Ligue 1 immer mehr zur  Talentschmiede für die anderen großen Ligen. In den letzten Jahren haben Dutzende Spieler Frankreich für viele Millionen Richtung England, Spanien oder Deutschland verlassen. Wenn man also an den Stars der Zukunft interessiert ist, dann kann man sich die französische Liga eigentlich nicht entgehen lassen. Denn nirgendwo anders in Europa ist die Dichte an hoch talentierten Jungspielern so hoch wie hier. Drogba, Hazard oder Martial sind dabei nur einige der bekannteren Weltstars, die zuerst in Frankreich auf sich aufmerksam machen konnten.
 
Fazit
 
Ohne Zweifel wird die Ligue 1 auch in Zukunft mit Unterhaltung , Spannung und jeder Menge oft noch unbekannter Riesentalenten glänzen. Ob sie damit aber nachhaltig das Interesse der internationalen Fussballfans wecken wird können, bleibt fraglich. Jüngste Stastiken zeigen, dass in dengroßen Ländern Westeuropas die Wahrnehmung und die Einschätzung bezüglich der Qualität französicher Mannschaften, klar unterdurchschnittlich ist. Einzig in Italien hatte man mit PSG ein französisches Team auf der Rechnung für einen Sieg der Champions-League. Und sogar dort war die Elf um Superstar Slatan Ibrahimovic mit lediglich 6% der Wetteinsätze auf den CL-Titel, nur klarer Außenseiter. Es bleibt also bis auf weiteres abzuwarten, ob der Aufstieg von der erfolgreichen Ausbildungsliga zu einem der führenden Fussballbewerben in den nächsten Jahren wirklich gelingt.
 

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