Thomas Hitzlsperger

Doku über homosexuelle Fussballer

 „Die Hoffnung ist, dass Fans weiter sind als die Verantwortlichen denken“

Manfred Oldenburg ist Regisseur der sehenswerten Doku „Das letzte Tabu“. Er lässt neben Thomas Hitzlsperger diejenigen Profifußballer ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, die sich als homosexuell geoutet haben. Interview Matthias Greulich

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AUSSTELLUNG
Fußball unterm Hakenkreuz
Sportvereine im Nationalsozialismus: Vorträge in Hamburg zu einer lange verklärten Geschichte. Von Carsten Vitt

 

 Walter Wächter (3. v. li.) im HSV-Dress auf dem Fußballfeld des HSV am Turmweg, um 1929. Als Regimegegner und Jude wurde Walter Wächter verfolgt. (Foto: Torkel Wächter, StockholmWalter Wächter (3. v. li.) im HSV-Dress auf dem Fußballfeld des HSV am Turmweg, um 1929. Als Regimegegner und Jude wurde Walter Wächter verfolgt. (Foto: Torkel Wächter, Stockholm)

 

Hakenkreuzen ähnelnde Symbole an der Außenwand des Sportzentrums, eine Halle benannt nach einem Vereinsfunktionär mit Nazi-Vergangenheit: Vor gut sechs Jahren stand der Eimsbütteler Turnverband (ETV) in der Kritik. Wegen seiner völkisch-rassistischen Vergangenheit und einer lange ausbleibenden Aufarbeitung. Auf öffentlichen Druck hin sah sich Eimsbüttels größter Sportverein genötigt, genauer hinzusehen, beauftragte einen Historiker mit einer Studie. Heute ist das Erinnern an die Nazi-Zeit und verfolgte Mitglieder zu einem Teil des Vereinsalltags geworden.

Viele kleinere Klubs haben hingegen bis heute nicht geforscht, welche Rolle ihre Vorstände und Gruppenleiter im Nationalsozialismus spielten, ob Juden oder Arbeiter ausgegrenzt und verfolgt wurden. Der HSV oder der FC St. Pauli öffneten bereits vor etlichen Jahren ihre Archive.
Die Ausstellung „Hamburger Fußball im Nationalsozialismus“ der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gibt anhand von zahlreichen Beispielen Einblicke in den Ballsport unterm Hakenkreuz. In den Stadtteilen werden etliche Vorträge, Filme und Dokumentationen angeboten. Der Eintritt ist frei, sofern nicht anders angegeben. Hier die Übersicht:

- Sonntag, 17. Januar, 13 Uhr: Führung durch das HSV-Museum – der HSV in der NS-Zeit; Treffpunkt: Eingang HSV Museum im Volksparkstadion, Sylvesterallee

- Dienstag, 19. Januar, 18 Uhr: Eimsbütteler Turnverband im Nationalsozialismus; Vortrag von Sven Fritz, ETV-Saal, Bundesstraße 96

- Mittwoch, 20. Januar, 18 Uhr: Hamburger Sport-Verein im Nationalsozialismus – Gedenk- und Bildungsabeit heute, Vortrag von Dirk Mansen; HSV-Fanprojekt, Stresemannstraße 162

- Donnerstag, 21. Januar, 18 Uhr: Jüdischer Sport in Hamburg im Nationalsozialismus, Vorträge von Claudia Bade und Lorenz Pfeiffer; Jüdisches Kulturhaus, Flora-Neumann-Straße 1

- Montag, 25. Januar, 20 Uhr; Landauer – der Präsident; Film im Lichtmeß-Kino, Gaußstraße 25

- Dienstag, 26. Januar, 18 Uhr: FC St. Pauli im Nationalsozialismus, Vortrag von Gregor Backes; Fanräume St. Pauli, Heiligengeistfeld 1 (Millerntor-Stadion)

- Freitag, 29. Januar, 17 Uhr: Verfolgte Sportlerinnen und Sportler während des Nationalsozialismus in Altona, Vortrag von Arthur Heinrich und anderen; Kollegiensaal Rathaus Altona, Platz der Republik 1

- Freitag, 29. Januar, 20 Uhr: Als Jude im deutschen Fußball – die drei Leben des Martin Abraham Stock; Buchvorstellung mit Arthur Heinrich, Buchladen Osterstraße, Osterstraße 171

- Sonntag, 31. Januar, 11 Uhr: Fußball im KZ – Die „Liga Terezin“, Filmvorstellung mit Oded Breda und Mike Schwartz; Abaton-Kino, Allende-Platz 3, Eintritt: fünf Euro

- Montag, 1. Februar, 18 Uhr: Arbeiterfußball in Hamburg 1913 bis 1933, Vortrag von Werner Skrentny; Klub im Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 62

- Mittwoch, 3. Februar, 18 Uhr: Ins Abseits geschickt – Frauenfußball von den Anfängen bis zum Verbot, Vortrag von Nina Holsten und Simone Wörner; Centro Sociale, Sternstraße 2

- Donnerstag, 4. Februar, 18 Uhr: Die Politik des deutschen Fußballs 1933 bis 1945, Vortrag von Dietrich Schulze-Marmeling; Haus des Sports, Schäferkampsallee 1

- Freitag, 5. Februar, 18 Uhr: Fußball in nationalsozialistischen Konzentrationslagern, Vortrag von Veronika Springmann; Haus des Sports, Schäferkampsallee 1

Die Ausstellung „Hamburger Fußball im Nationalsozialismus“ ist von Donnerstag, 14. Januar, bis Sonntag, 7. Februar, im Hamburger Rathaus zu sehen. Eintritt: frei.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr, Sonnabend und Sonntag, 10 bis 13 Uhr.
Eröffnungsvorträge am Donnerstag, 14. Januar, ab 18 Uhr im Rathaus.


Begleitprogramm: ❱❱ www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de

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