GLÜCKSSPIELMARKT
Der deutsche Glücksspielmarkt – Zahlen und Fakten
Fußball boomt weiter, doch auch Glücksspiele verfügen über eine enorme Anhängerschaft, obgleich diese zumeist nicht so öffentlich wie Fußballfans in Erscheinung tritt.

 

Die Adolf-Jäger-Kampfbahn in Hamburg ist das zweitälteste Stadion in Deutschland. Seit 1908 trägt Altona 93 hier seine Heimspiele aus.

 

 

Fußball ist vielleicht die Nationalsportart schlechthin in Deutschland, doch auch Glücksspiele verfügen über eine enorme Anhängerschaft, obgleich diese zumeist nicht so offensiv wie Fußball-Fans auftritt. Die Glücksspiel-Industrie erlebt gegenwärtig einen regelrechten Boom, was sich unter anderem auch anhand dessen bemerkbar macht, dass immer mehr Online-Casinos auf den Markt drängen. Jeden Tag spielen weltweit Millionen Menschen um echtes Geld und suchen so den besonderen Nervenkitzel. Dies gilt auch für Spieler aus Deutschland, wie die Zahlen zum deutschen Glücksspielmarkt zeigen. Dabei wird unter anderem deutlich, dass die Menschen zum Teil sehr unterschiedliche Spielangebote nutzen. Während einige Online-Casinos für sich entdeckt haben, bevorzugen andere klassische Sportwetten beim Buchmacher vor Ort. Absolute Klassiker sind außerdem natürlich die Lotterien, die regelmäßig die ganze Nation begeistern und hohe Jackpots versprechen. Glücksspiele finden in Deutschland folglich keineswegs nur in Spielbanken und Spielhallen statt, sondern präsentieren sich äußerst facettenreich.

Der deutsche Staat profitiert von diesen Umsätzen und erhebt neben Umsatz- und Gewerbesteuer mit der Vergnügungssteuer eine weitere Steuer, die für die Branche relevant ist. So soll der deutsche Staat 2013 auf diese Art und Weise rund 1,8 Milliarden Euro an Einnahmen generiert haben.

Umsätze auf dem deutschen Glücksspielmarkt

Um die Dimensionen des Glücksspielsektors allein in Deutschland zu begreifen, ist es hilfreich, sich mit einigen Zahlen und Fakten zu befassen. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang natürlich die Umsätze, die in diesem Bereich erzielt werden. Beispielsweise im Jahr 2011 konnte der deutsche Glücksspielmarkt Berichten zufolge einen Umsatz von rund 32,5 Milliarden Euro erzielen. 2013 soll dieser auf über 33 Milliarden Euro gestiegen sein, wobei etwa 5 Milliarden Euro davon auf den Bereich der Sportwetten entfielen. Aus dem Jahrbuch Sucht 2015 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. geht ebenfalls hervor, dass der Lotto- und Toto-Block Umsätze in Höhe von rund 7 Milliarden Euro für sich verbuchen konnte, während der Umsatz der Spielbanken bei 5,8 Milliarden Euro lag. Sage und schreibe rund 19 Milliarden Euro wurden 2013 mit Gewinnspielautomaten mit Gewinnmöglichkeit umgesetzt. Die Glücksspielbranche ist folglich ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftszweig.

Welche Glücksspiele sind besonders gefragt?

Anhand der Umsatzverteilung lässt sich recht gut ablesen, welche Glücksspiele sich hierzulande besonderer Beliebtheit erfreuen. Demnach sind Spielautomaten die absoluten Favoriten, gefolgt von Lotto, Super 6 und Spiel 77. Darüber hinaus haben die Spielbanken ebenfalls wesentlichen Anteil am Umsatz des deutschen Glücksspielmarktes, während auch die anderen Lotto-Toto-Spiele wie Glücksspirale und Keno nicht zu vernachlässigen sind.

TV-Lotterien, Klassenlotterien, Pferdewetten, Online-Casinospiele, Online-Poker und das PS-Sparen sind weitere Varianten des Glücksspiels, die über eine große Anhängerschaft verfügen. Fußball-Fans, die zugleich ein Faible für Glücksspiele haben, machen zudem Fußballtoto zu einem der gefragtesten Glücksspiele. So können sie ihre Passion für den Ballsport mit dem Reiz eines Spiels um echtes Geld verbinden.

Die Verbreitung des Glücksspiels in Deutschland

Wenn man bedenkt, dass nicht nur Poker, Roulette und ähnliche Spiele, sondern beispielsweise auch Lotto und Glücksspirale zu den Glücksspielen gehören, ist es nicht verwunderlich, dass diese in Deutschland weit verbreitet sind. Zahlen zu diesem Thema lieferte 2014 eine Studie der BZga (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), die ergab, dass knapp 80 Prozent aller 16- bis 65-Jährigen mindestens einmal ihr Glück bei einem Glücksspiel versucht haben. Gleichzeitig zeigte sich, dass die Freude am Glücksspiel vor allem Männern liegt, denn acht von zehn Männern in dem betreffenden Alter haben sich einem solchen schon mindestens einmal gewidmet. Bei den Frauen liegt die Quote dahingegen bei 75 Prozent.

Wie viel geben die Deutschen für Glücksspiele aus?

Verschiedene Erhebungen gehen davon aus, dass etwa 50 Prozent der deutschen Bevölkerung jeden Monat Geld für Glücksspiele ausgibt. Die Beträge halten sich dabei zumeist im Rahmen und belaufen sich in den meisten Fällen auf maximal 20 Euro. Zehn Prozent setzen allerdings regelmäßig höhere Einsätze und gehen somit immer wieder ein gewisses finanzielles Risiko ein. Rund vier Prozent sollen monatlich mehr als 100 Euro ausgeben und sich teilweise sogar verschulden, um spielen zu können.

Der Forschungsstelle Glücksspiel an der Universität Hohenheim zufolge variieren die durchschnittlichen Einsätze pro Jahr stark in Abhängigkeit von den gespielten Spielen. Beim Lotto belaufen sich diese jährlich auf rund 460 Euro, während an den Automaten im Durchschnitt rund 2.450 Euro pro Spieler jährlich ausgegeben werden.

Wo spielen die Deutschen?

Da es sich bei einem großen Teil der Glücksspieler in Deutschland um Lottospieler handelt, sind die mehr als 20.000 staatlichen Lottoannahmestellen die Spielstätten Nummer 1 hierzulande. Darüber hinaus sind die rund 70 Spielbanken des Landes sowie zahlreichen Spielhallen ebenfalls wichtige Anlaufstellen für passionierte Zocker. Zusätzlich findet man in zahlreichen Gaststätten eine große Auswahl an Spielautomaten. Wettfreunde wenden sich dahingegen an ein Wettbüro ihres Vertrauens.

Zu guter Letzt darf man die virtuelle Dimension des Glücksspiels nicht vergessen, denn Online-Casinos und Online-Poker sind auf dem Vormarsch und erleben seit geraumer Zeit einen regelrechten Boom.

Gibt es legale Online-Casinos in Deutschland?

Obgleich sich die deutsche Regierung bei der Zulassung von Online-Casinos recht restriktiv zeigt und dem Glücksspiel-Änderungsstaatsvertrag aus dem Jahr 2012 deutschen Unternehmen den Betrieb eines Online-Casinos verbietet, gibt es eine entsprechende Lizenz in Schleswig-Holstein. So soll das nördlichste Bundesland der Bundesrepublik von der allgemeinen Gesetzgebung abweichen und bereits mehrere Lizenzen für Online-Casinos vergeben haben.

Für deutsche Spieler ist diese besondere Rechtslage eher zweitrangig, da sie über das World Wide Web per Mausklick zahllose ausländische Anbieter erreichen können. Das europäische Recht erlaubt Online-Casinos und setzt in diesem Zusammenhang auf die Gewerbefreiheit, so dass sich die Anbieter über restriktive nationale Gesetze und somit auch den deutschen Staatsspielvertrag hinwegsetzen dürfen. Verfügt ein Online-Casino über eine EU-Lizenz, wie zum Beispiel aus Malta oder von der Isle of Man, herrscht das Recht der EU vor der deutschen Gesetzgebung. Für all diejenigen, die ein deutschsprachiges Casino bevorzugen, kann das lizenzierte Onlinecasino-Austria.at eine interessante Option sein.

Für Laien ist die Rechtslage zum Online-Glücksspiel in Deutschland kaum durchschaubar. Aber auch versierte Juristen sind sich uneinig, so dass einige juristische Unwägbarkeiten existieren. Im Allgemeinen sollten Spieler besonderen Wert auf die Seriosität eines Anbieters legen und ausschließlich in lizenzierten Online-Casinos spielen.

Spielsucht in Deutschland

Angesichts der weiten Verbreitung des Glücksspiels in Deutschland ist leider auch die Spielsucht ein großes Thema. Schätzungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gehen davon aus, dass bis zu rund 440.000 Menschen ein pathologisches und etwa bis zu 360.000 Menschen ein problematisches Spielverhalten zeigen.

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