ZWEITE LIGA
Der Aufstieg von Dynamo Dresden
Es ist 22 Jahre her, seit Dynamo Dresden zuletzt in der Bundesliga gespielt hat. Nun könnte das Team von Trainer Uwe Neuhaus wieder erstklassig werden.

 Der beliebteste Klub im Osten: Gelingt Dynamo Dresde die Rückkehr in die erste Liga? Foto Michael Danner

 

Während einer der angesehensten Clubs des deutschen Fußballs darum kämpft, in der ersten Liga zu verbleiben, könnte einer der beliebtesten und erfolgreichsten Vereine aus dem Osten wieder an die Spitze zurückkehren. Es ist 22 Jahre her, seit Dynamo Dresden zuletzt in der Bundesliga gespielt hat. Seitdem tingelte der Verein durch die unteren Ligen. Doch nun konnte sich der sächsische Club mehr und mehr stabilisieren und hat die Jahre der finanziellen Unsicherheiten hinter sich gelassen. Es gab in den letzten Jahren viele Manager-Wechsel – vielleicht ein Grund dafür, weshalb der Verein Probleme hatte. In der 1970er-Jahren galt Dresden als eine der besten Mannschaften Europas. Uwe Neuhaus’ Männer haben aber derzeit gute Chancen, wieder aufzusteigen. Momentan gelten sie auf Betway als Außenseiter für den Ligatitel – hinter Hannover 96, Stuttgart und Eintracht Braunschweig. Dennoch könnte ihnen in der Saison 2016/2017 der große Erfolg gelingen.

Man vergisst leicht, dass Dynamo Dresden einst als stärkstes deutsches Team galt, das erst am Ende des 20. Jahrhunderts erfolglos wurde. Sie hatten acht DDR-Oberliga-Titel gewonnen, und wenn Stasichef Erich Mielke nicht alles daran gesetzt hätte, den Verein und andere Clubs zugunsten von Dynamo Berlin zu behindern, hätten es noch mehr Siege werden können. Walter Fritzsch, ein Manager, der dafür bekannt war, streng zu sein und Talente wie Matthias Sammer und Ulf Kirsten zu finden, war verantwortlich für die erfolgreichste Periode in der Geschichte des Dynamo Dresden. Unter ihm gewann der Verein fünf Ligatitel und zwei DDR-Meisterschaften (bekannt als FDGB-Pokal), aber der Dynamo Dresden gelangte auch einige Male in ein Viertelfinale großer Turniere: bei der EM (1977 und 1979) und beim UEFA-Pokal (1973 und 1976). Siege gegen Vereine wie Juventus, Benfica und Porto zeigen, wie gut die Mannschaft damals war. Hans-Jürgen Kresiche war der Torschützenkönig der Oberliga in der DDR und hat als erster Dresden-Spieler den ostdeutschen Fußballerpreis des Jahres 1973 gewonnen. Dynamo Dresden war damals also nicht zu stoppen.

 

 Der Club hat auch in der nächsten Dekade einige Erfolge gefeiert – trotz der schockierenden 7:3-Niederlage im UEFA-Pokal 1985/86 gegen Bayer Uerdingen, an die sich noch heute viele erinnern. Die Stasi hat den Erfolg von Dresden jedoch geschwächt, und Dynamo Berlin holte zehnmal in Folge den Ligatitel. Mielke sorgte dafür, dass viele ostdeutsche Vereine erfolglos waren. Aber obwohl Dresden gekämpft hat und 1989 und 1990 erneut den Titel gewann, hat der Fall der Mauer die Dynamik des ganzen Clubs verändert. Kirsten und Sammer gehörten zu den Spielern, die den Verein verließen. Viele Sportler sahen damals ihre große Chance darin, nach der Wiedervereinigung in den Westen überzusiedeln. Die Relegation war beinahe unausweichlich für einen Verein, der mittlerweile 10 Millionen Mark Schulden hatte und zwischen 1991 und 1995 von fünf verschiedenen Managern geführt wurde. Aufgrund der finanziellen Misere wurde ihnen nicht gestattet, in der 2. Liga zu spielen. Präsident Rolf-Jürgen Otto bekam eine Gefängnisstrafe, da er geschätzt 3 Millionen Mark unterschlagen hatte. Es war damals völlig unklar, ob der Dynamo Dresden überhaupt je wieder in die Bundesliga zurückkehren würde.

Heutzutage ist klar, dass die Zukunft für den Verein wieder vielversprechend ist. Das Team spielte in den letzten Jahren zwar nur in der 2. und 3. Liga, aber in Neuhaus wurde ein Manager gefunden, der die Mannschaft nicht nur zum Titel der 3. Liga geführt hat, sondern auch wieder für mehr Stabilität gesorgt hat. Dass sie in ihrer ersten Saison in der zweiten Liga bereits wieder die Chance auf einen Aufstieg haben, zeigt, dass die Dinge wieder besser laufen. Der 2:1-Sieg in Nürnberg war ein guter Start nach der Winterpause. Der offizielle Sponsor Betway, der Sportspiele und Wettmöglichkeiten bietet, verschafft dem Verein einige Vorteile auf dem Weg zum Erfolg. Außerdem kann der Verein auch auf Starspieler wie Akaki Gogia, Stefan Kutschke und Marvin Schwabe zählen, denn bisher waren sie in Topform. Der Weg für die 1. Liga scheint also geebnet.

 

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