TOP 11
Und du bist raus!
Wenn Fußballprofis aus dem Kader fliegen: RUND hat die kuriosesten Suspendierungen von Mario Basler bis Uli Stein ausgewählt.


Uli Stein

Beim HSV und in der Nationalmannschaft suspendiert: Uli Stein Foto Henning Angerer/Hoch Zwei



Uli Stein
Zwei Suspendierungen in einem Jahr, das hat kaum einer geschafft. Uli Stein schon. Erst flog er 1986 aus dem WM-Kader, weil er Teamchef Beckenbauer angeblich einen Suppenkaspar nannte, dann entließ ihn 1987 der HSV, nachdem er im Supercup-Finale Jürgen Wegmann mit einem Faustschlag niedergestreckt hatte. Da war Alarm bei der Kobra.


Christian Okpala

Das stinkt gewaltig: Immer wenn Christian Okpala in seine Nähe kam, fing Sascha Benda beherzt zu furzen an. Schwer gereizt schlug Okpala zu und wurde bei den Stuttgarter Kickers gefeuert. Schon beim FC Augsburg konnten sich die beiden nicht riechen. Benda musste 250 Euro Strafe bezahlen, wegen notorischer Geruchsbelästigung.

Toni Schumacher
Sachbuchautor wollte er werden, der Keeper der Nationalelf und des 1. FC Köln, und die Wahrheit über den Fußball schreiben: In seinem Buch „Anpfiff“ las man, wer dopt, wer säuft, wer pokert und wer in den Puff geht. „Anpfiff“ wurde 1987 ein Bestseller, aber Beckenbauer fand das Werk „primitiv“. Der Torwart war nicht mehr haltbar.


Mario Basler

Nach meinungsstarkem Auftritt in der Reha aus dem Kader geflogen: Mario Basler, damals FC Bayern Foto Hoch Zwei



Mario Basler

Mario Basler und das Bier – diese seit Jahrzehnten glücklich geführte Ehe wurde dem Pfälzer 1999 zum Verhängnis. Da er um kurz nach drei pöbelnd in einer Trattoria statt schlafend in der Rehaklinik angetroffen wurde, zog der damalige Trainer Ottmar Hitzfeld unfreiwillig doppeldeutig die Reißleine: „Das Maß ist voll.“

Jan Ricard Nitter
Wie man spätestens seit dem „Sakrileg“ weiß, kasteien sich die katholischen Rechtsaußen von Opus Dei. Der Norweger Jahn Ricard Nitter vom Drittligisten Aamot geht ebenfalls streng mit sich ins Gericht. Aus Reue darüber, dass er seinen Gegenspieler zu Boden gestreckt hatte, suspendierte er sich 2004 freiwillig bis zum Saisonende.

Cacau
Der Brasilianer war leicht muskelverletzt. Klaus Augenthaler, damals Trainer beim 1. FC Nürnberg, hatte eine Pause und Massage verordnet. Doch Cacau hörte nicht, ging ins Schwimmbad toben und log am nächsten Tag, dass er zu Freunden nach Stuttgart gefahren sei. Pech, dass er beim Baden gesehen worden war, denn nun tobte Auge.

Hany Ramzy
Acht Monate auf Bewährung – so lautete die Strafe für Hany Ramzy, der vor Gericht die sexuelle Nötigung einer Frau zugab. Der 1. FC Kaiserslautern zog den Abwehrspieler daraufhin sofort aus dem Verkehr. Erst als das Opfer und ihr Ehemann sich dafür einsetzten, dass er wieder für den FCK spielen solle, lenkte der Klub ein.

Vikash Dhorassoo
Der Vizeweltmeister, Freigeist und Publikumsliebling bei Paris-Saint-Germain und Trainer Guy Lacombe, der Werner Lorant Frankreichs – das konnte nicht gut gehen. Dhorassoo nannte seinen Coach in Interviews einen „Lügner“ und kritisierte dessen antiquierten Trainingsmethoden. Seinem Klub hatte er damit den Kündigungsgrund geliefert: Weitergabe von Trainingsplänen an die Presse.

Stefan Effenberg
Er pöbelte im April 2002, kurz vor seinem Abgang bei Bayern, im „Playboy“ gegen Arbeitslose. Ottmar Hitzfeld schmiss ihn dafür aus dem Kader. Das Stadionheft gegen Hertha war zu diesem Zeitpunkt leider schon gedruckt. Es zeigte Blondie und die Schlagzeile: „Servus Effe! Eine große Spielerpersönlichkeit verlässt den FC Bayern“.

Jan Simák
Er wurde gleich mehrfach aus der Mannschaft geschossen, hat der Tscheche doch gerne einen getrunken oder zeigte nicht das erforderliche Engagement. Einmal aber flog er aus dem Kader, weil er eine Stadt beleidigt hatte: Hannover, sagte er, sei öde und hässlich. Er wechselte nach der Saison nach Leverkusen. Ehrlich: Leverkusen.

Yeboah, Gaudino und Okocha

Maurizio Gaudino, Jay-Jay Okocha und Toni Yeboah waren in besseren Tagen der Eintracht Garanten für schönes Spiel. Bis Trainer Jupp Heynckes die drei der Arbeitsverweigerung bezichtigte, als diese erst nicht zum Sondertraining und dann zum sonntäglichen Serienspiel antreten wollten. Der Absturz von Frankfurt war die natürliche Folge.


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