Thomas Hitzlsperger

Doku über homosexuelle Fussballer

 „Die Hoffnung ist, dass Fans weiter sind als die Verantwortlichen denken“

Manfred Oldenburg ist Regisseur der sehenswerten Doku „Das letzte Tabu“. Er lässt neben Thomas Hitzlsperger diejenigen Profifußballer ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, die sich als homosexuell geoutet haben. Interview Matthias Greulich

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Rund-tipp
Vortrag: Schwulenhass im (Profi-) Fußball
Warum kann sich die Homophobie im Fußball immer noch fast ungehemmt austoben? Dieser Frage geht der Autor Alex Feuerherdt, der bis 2005 als Schiedsrichter in der Oberliga aktiv war, in seinem Vortrag in Köln nach.



Kuss

Küsse unter Männern: Im Profifußball werden sie bislang nur beim Torjubel gezeigt
Foto: Pixathlon

 
Alex Feuerherdt, freier Publizist und bis 2005 als Schiedsrichter in der Oberliga aktiv, hält am Mittwoch, 7. Juli um 18 Uhr einen Vortrag zum Thema: Schwulenhass im (Profi-) Fußball.
Ort: AStA-Café (Universitätsstraße 16b), Köln.

Der (Männer-)Fußball ist eines der letzten heterosexuellen Milieus. Während sich nicht nur Politiker, sondern auch Moderatorinnen, Schauspieler oder Modeschöpfer in den letzten Jahren zu ihrer Homosexualität bekannt haben, ist die Profikickerei in dieser Beziehung ganz offensichtlich kein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung, sondern „viel archaischer“, wie Philipp Lahm vom FC Bayern München einmal in einem Interview mit dem schwulen Lifestyle-Magazin Front befand.

Immer noch gilt es – nicht nur hierzulande – als nahezu undenkbar, dass ein Fußballprofi offen schwul lebt. Denn er muss befürchten, durch die Presse gezogen, von den Mannschaftskollegen ausgegrenzt und von den Fans – den eigenen wie den gegnerischen – beschimpft, verhöhnt und ausgelacht zu werden. „Die eigentliche Sexualität wird deshalb“ – so fand RUND heraus, „anonym in der Schwulenszene ausgelebt“; ansonsten werden, „um der Norm und dem Idealbild des heterosexuellen Sportlers zu genügen, von Spitzensportlern und deren Clans mühsam und aufwändig konstruierte Doppelidentitäten mit Frauen und Kindern geschaffen“.

Zwar werden die – möglichen und tatsächlichen – Folgen eines öffentlichen Coming-out bezahlter Balltreter mittlerweile auch in auflagenstarken Medien erörtert. Doch die meisten machen um die Frage, warum sich die Homophobie gerade im Fußball weiterhin nahezu ungehemmt austoben kann, zumeist einen großen Bogen. Genau diese Frage soll deshalb im Mittelpunkt des Vortrags von Alex Feuerherdt stehen.

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